Fransenfledermaus; Myotis nattereri (KUHL, 1818)
Fledermausarten in Deutschland
Artbeschreibung:
Mit einer Kopf-Rumpflänge von 42-50 mm und einer Spannweite von 245-280 mm gehört diese einheimische Fledermausart zu den mittelgroßen Arten. Das Gewicht beträgt 5-12 g.
Das auf der Oberseite graubraun gefärbte Fell setzt sich zur hellgrauen Unterseite der Tiere deutlich ab. Entsprechend der deutschen Namensgebung sind am Rand der Schwanzflughaut deutlich sichtbare Borsten ("Fransen") zu erkennen.
Vorkommen:
Diese Art ist im gesamten europäischen Gebiet bis etwa zum 60.Breitengrad verbreitet. Während der Sommermonate bevorzugen die Tiere Quartiere in Baumhöhlen und angebotenen Fledermaus-Kästen, seltener auch Verstecke an oder in Gebäuden. Im Winterschlaf werden die Tiere meist in alten Bergwerkstollen, Höhlen und feuchten Kellern in Spalten angetroffen.
Die Tiere dieser Art unternehmen keine ausgedehnten Wanderungen zwischen den jahreszeitlich bedingten Quartiertypen.
Fransenfledermäuse wurden bisher in fast allen Bundesländern Deutschlands mit konstanten Vorkommen nachgewiesen. In Bayern ist die Art überwiegend in größeren Waldgebieten häufig auch mit Wochenstuben anzutreffen.
Jagd:
Wie alle "langohrigen" Fledermausarten verwenden diese Tiere nach ihrem Ausflug aus dem Sommerquartier (meist in der Dämmerungsphase) nur sehr leise Ortungslaute während der Jagd im und am Wald. Ebenso kann auch diese Art ihre Nahrung im sog. "gleaning" aufnehmen, d.h. Nahrungsinsekten und auch Spinnen werden direkt vom Substrat (Büsche, Bäume usw.) abgelesen.
Ortungslaute:
Bei dem Jagdflug verwenden die Tiere frequenzmodulierte Lautimpulse mit einer durchschnittlichen Dauer von 4 ms. Bedingt durch die Pausen zwischen den einzelnen Lauten ergibt sich eine Ruffolge von etwa 12-15 Rufen pro Sekunde. Eine genaue Angabe eines Amplitudenmaximas innerhalb der Laute kann aufgrund der Variabilität nicht angegeben werden. Sehr oft sind aber innerhalb einer Rufsequenz mehrere Pausen zu erkennen, sodaß eine Ruffolge beim Verhören meist recht "stolpernd" wahrgenommen wird.
Untenstehend sind Laute der Fransenfledermaus zu hören sowie ein Oszillogramm und Sonagramm zu sehen.
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